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Dienstag, August 16, 2005

David

Gestern hat David zusammen mit drei Kumpels eine Tunte verprügelt. David ekelt sich, wenn er daran denkt, dass zwei Männer miteinander Sex haben. Eigentlich müsste er auch nicht an sowas denken, wenn da nicht eine Tunte ihre Sexualiät so offen zur Schau tragen würde. Deshalb war es richtig, dass er sich dafür rächte. So konnte er so seine Wut loswerden.

Und die Schwuchtel hat es auch nicht anders verdient. Der Gemeindeleiter hat schon oft gesagt, dass Homosexualität eine Schande sei. Die Schwulen wären zu einem grossen Teil mit verantwortlich für den Wertezerfall der Gesellschaft. Sie seien daran diese zu unterwandern, mit dem Ziel ihre krankhafte Sexualität zu verbreiten. Da sie heiraten und Kinder adoptieren wollen, versuchten sie der Gesellschaft einzureden, dass es natürlich und normal sei, was sie in ihren Betten und wo auch sonst immer trieben. Um sich vorzustellen, was sie mit den unschuldigen Kindern machen würden, könnten sie sie erst 'mal adoptieren, brauche es wohl nicht besonders viel Phantasie.

David bezeichnet sich als religiös. Er beschäftigt sich nicht besonders damit, was Gott von ihm möchte, aber er fürchtet ihn. David verlässt sich darauf, dass der Leiter seiner Gemeinde ihm sagt, was fromm und was sündig ist. David hat kein Recht, keine Zeit und keine Lust dies zu hinterfragen.

David hat versucht dafür zu sorgen, dass die Schwuchtel keine Gefahr mehr darstellt für die Gesellschaft. Seine vielen Tritte galten vorwiegend dessen Geschlechtsteil. Es war widerlich mit anzuhören, wie die Schwuchtel geheult und gewimmert hat. Ein Beweis dafür, dass Schwule keine rechten Männer sind.

Dienstag, August 09, 2005

Cedric

Cedric ist Musiklehrer und Musik ist für ihn das wichtigste in seinem Leben. Nichts anderes beschäftigt ihn mehr, nichts beansprucht mehr Zeit, ausser vielleicht der Schlaf. Dass er schwul ist betrachtet Cedric zwar als nicht unwichtig, aber doch eher nebensächlich. Er war zu keiner Zeit ein Kämpfer für die schwule Sache. Ausser man wertet die Tatsache, dass er seine sexuellen Neigungen immer ausgelebt hat so. Um so mehr erstaunt es ihn jeweils, dass diese Neigungen von seinen nichtschwulen Freunden und Bekannten für so wichtig genommen werden. Für diese gilt er geradezu als Experte für Schwulenfragen.

Immer wieder muss Cedric feststellen, dass seine Mitmenschen, sobald sie erfahren, dass er schwul ist fortan nur noch über diese Tatsache sprechen wollen. Alle Vorurteile die sie bisher über schwule Männer hatten, wollen nun bestätigt oder widerlegt werden. Dass die Bestätigung der Vorurteile jeweils einfacher ist, sei hier nur am Rande erwähnt. Obwohl Cedric seit zwölf Jahren zumeist glücklich mit dem selben Partner zusammen ist, scheint es für die meisten Leute klar zu sein, dass Schwule niemals treu und monogam sein können. Und Cedric, der Experte für Schwulenfragen, sollte nun erklären, warum dies so ist. Dabei würde sich Cedric viel lieber über Musik unterhalten.

Cedric hat sich schon überlegt, ob er zukünftig seine Homosexualität geheimhalten sollte. Nicht weil er sich dafür schämt. Auch nicht weil er mit den Diskriminierungen nicht umgehen könnte. Bloss weil er mit neuen Bekannten auch mal über etwas anderes, als über Schwule und deren Eigenschaften und Eigenheiten sprechen möchte.

Dienstag, August 02, 2005

Bettina

Bettina ist schön. So schön dass ihr, wenn sie an Baustellen vorbei geht, die Arbeiter nachpfeifen. Ihre Freundin Juliane schreibt dies nicht Bettinas Schönheit, sondern ihrem aufreizenden Gang zu. Überhaupt bewege sie sich wie eine Nutte, meint Juliane. Brigitte meint dazu, dass es Juliane eben nicht aushalten könne, wenn nicht alle Aufmerksamkeit ihr allein gelte.

Bettina findet sich selber nicht besonders schön. Sie hat aber ein Problem damit, dass die Männer sie so anziehend finden. Sie wolle für ihre inneren Werte geliebt werden. Aber die Typen seien so sehr damit beschäftigt an ihre äusseren Werte zu kommen, dass sie gar keine Zeit hätten sich für ihre inneren Werte zu interessieren. Darum hat Bettina vor einiger Zeit beschlossen, dass sie ihren Körper nicht mehr verschenke. Erst wenn sie sich der Liebe eines Mannes gewiss sei werde sie diesen an ihren Körper lassen. So kommt es, dass Bettina nun seit beinahe drei Jahren sexuell enthaltsam lebt.

Da auch Bettina nicht ohne körperliche Nähe leben kann hat sie beschlossen sich zu verunstalten. Sie macht keinen Sport mehr. Sie hat eine Kalorientabelle im Kopf, um immer genau zu wissen, wieviel sie essen muss. Nicht etwa damit sie schön schlank bleibt, sondern damit ihr Körper nicht mehr in der Lage ist, die angefressenen Kalorien zu verbrennen. Bisher hat dieses Programm leider nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Die Männer wollen noch immer nichts, als Bettinas Körper. Sie gilt nun als schwer rumzukriegen, was den Reiz, es trotzdem zu versuchen, scheinbar nur erhöht.

Bettina hat sich inzwischen einen Hund, ein Kaninchen, zwei Katzen und etliche schwule Freunde zugelegt. Die Tiere sind dazu geeignet die Sehnsucht nach körperlicher und emotionaler Nähe zu befriedigen. Die schwulen Freunde sind herrlich geeignet, um über heterosexuelle Männer zu lästern und auch für die Befriedigung sexueller Bedürfnisse ohne lebende Objekte haben sie einige wertvolle Tipps parat.